Kämme für Könige
Im solothurnischen Mümliswil machte die Bevölkerung aus der Not eine Tugend: Auf dem Gelände der ehemaligen Kammfabrik schuf sie das Zentrum «Haarundkamm».
Im solothurnischen Mümliswil machte die Bevölkerung aus der Not eine Tugend: Auf dem Gelände der ehemaligen Kammfabrik schuf sie das Zentrum «Haarundkamm».
Mit seinem europaweit einzigartigen Kammmuseum hat das Zentrum gute Chancen, zum touristischen Motor im Guldental zu werden.
Einst war Mümliswil eine Hochburg der Kamm-Industrie. Seit1886 exportierte die hiesige Kammfabrik ihre Produkte in die ganze Welt. Selbst Königinnen schätzten einst die kunstvoll gestalteten Kämme aus dem Solothurner Berggebiet. 1990 schloss die Fabrik ihre Tore. Ein wichtiger Arbeitgeber in dem von der Abwanderung betroffenen Guldental verschwand. Statt sich die Haare zu raufen, entwickelte die Bevölkerung im «Thal», wie die Region genannt wird, neue Ideen.
Mit viel Initiative und Freiwilligenarbeit schuf der Verein Thal in der ehemaligen Fabrik das Zentrum «Haarundkamm». Kernstück ist ein Museum, das «eine europaweit einzigartige Sammlung an Kämmen bietet», so Kuratorin und Geschäftsführerin Christina Fankhauser. Bereichert wird das Angebot mit einer Ausstellung zur Geschichte der Frisuren und der Industrie. Und eine Coiffeuse bietet ihre Dienste an sie konnte dank dem Umzug neue Arbeitsplätze schaffen. Das Zentrum ist auch Drehscheibe für regionale Produkte und bietet eine Infostelle für Tourismus-Angebote wie etwa den Naturpark Thal. So verleiht das Projekt der regionalen Wirtschaft wichtige Impulse. «Wir haben eine Stätte geschaffen, von der die ganze Region einen Nutzen hat», ist Elvira Bader, Präsidentin des Vereins Thal, überzeugt.
Weitere Infos:http://www.berggebiete.ch/projekte /http://www.haarundkamm.ch /http://www.regionthal.ch/