«Mein Herz schlägt für die Käserei»
Mit Unterstützung der Berghilfe konnte Familie Patà ein Wohnhaus sowie eine Käserei neben ihrem Stall bauen.
Mit Unterstützung der Berghilfe konnte Familie Patà ein Wohnhaus sowie eine Käserei neben ihrem Stall bauen.
Mit einem mutigen Projekt haben Patàs ihren Ziegenbetrieb auf eine zukunftsgerichtete Basis gestellt und setzen mit einem Verkaufsladen auch auf den Tourismus. In der warmen Jahreszeit finden viele Wanderer den Weg in das abgelegene Bergdorf, weiss Claudia Patà: «Während dieser Zeit ist unser Dorf sehr belebt».
Zur Familie Patà gehören Vater Fabrizio, Mutter Claudia, die Kinder Alessandra und Clarissa und 100 Ziegen. Patàs leben von der Ziegenmilchwirtschaft und Fleischproduktion. Der Alltag war aber lange Zeit beschwerlich: Die letzten Jahre wohnte die Familie in einer Wohnung in Sonogno, der Stall lag jedoch abseits des Dorfes. «Das machte die Arbeit mit den Tieren sehr schwierig und aufwändig», berichtet Fabrizio Patà. Unbefriedigend und für die Zukunft nicht mehr tauglich war auch die Käserei, die Fabrizio zur Käseherstellung im Dorf gemietet hatte: «Sie war klein, alt und genügte den hygienischen Vorschriften bei weitem nicht mehr.» Allein von der Herstellung von Milch und vom Verkauf von Ziegenfleisch konnte sie nicht leben. Das Auskommen reichte nur aus, wenn Fabrizio Patà auch selber käsen und die Produkte verkaufen konnte. Erst mit der finanziellen Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnten die Patàs neben dem Stall ein Wohnhaus mit Käserei errichten.
«Im Januar konnte ich die Käserei mit zwei Käsekessi in Betrieb nehmen», erzählt Fabrizio Patà. Nun ist er ganz in seinem Element und er macht auch keinen Hehl daraus, welche Arbeit er auf dem Bauernhof am liebsten macht: «Mein Herz schlägt für die Käserei», sagt er schmunzelnd. Aus eigener und hinzugekaufter Milch stellen Patàs jährlich rund sieben Tonnen Käse her. «Das Sortiment umfasst eine reichhaltige Palette», sagt Claudia und zählt auf: «Frischkäse, nature oder mit Kräutern, harter Bergkäse Formagella, Alpkäse, Ricotta und neu die Sonogner Spezialität Stracchino.» Fabrizio und Claudia wollen ihren Käse nun vermehrt direkt ab Hof verkaufen. Für diesen Zweck wurde angrenzend zur Käserei ein kleiner Laden gebaut, der sich unmittelbar am Wanderweg ins Vogornessotal befindet. Ein grosses Fenster im Verkaufsraum wird den Kunden direkten Einblick in die Käserei gewähren. Die Zeichen stehen günstig: «Von Mai bis September kommen täglich mehrere Hundert Wanderer und Touristen nach Sonogno. Während dieser Zeit ist unser Dorf sehr belebt», weiss Claudia.