Anders sieht es im Frühling, Sommer und Herbst aus. Gäste finden sich dann selten zufällig ein. Hier spielt Fernando seit etlichen Jahren seine Trümpfe als Gourmetkoch und ehemaliges Mitglied der Schweizer Kochnationalmannschaft aus: 13 Gault&Millau Punkte darf er sein Eigen nennen. Doch erst der Umbau im Jahr 2020 gab dem Restaurant den ersehnten Sprung und neue Gäste. «Danach hörten wir oft, dass die gute Küche einfach nicht mit dem Restaurantstil übereingestimmt habe. Und wir bekommen auch jetzt, nach vier Jahren, immer wieder Komplimente für den hellen Raum mit den grosszügigen Fenstern», sagt Fernando. «Damit sprechen wir auch viele jüngere Gäste an. Vor allem am Abend sieht man jetzt von der Strasse seitlich direkt ins Restaurant, was vorher nicht der Fall war. Und das lädt die Leute ein, hineinzukommen.»
Manchmal lässt sich der 43-Jährige auch von Gästen einspannen. Letzten Winter zum Beispiel meldeten sich zehn Personen an, die «Freunde der inneren Werte». «Sie wollten ein Menü, acht Gänge, nur Innereien. Sie schickten mir die Menüs, die sie in den vergangenen Jahren an anderen Orten gegessen hatten, damit ich ihnen etwas Neues auftischen kann», sagt Fernando. «Das war eine spannende Herausforderung und dazu musste ich erst mal die Innereien bekommen. Zum Glück haben wir hier noch einen Metzger, der selbst schlachtet.» Die Vorbereitungen auf das spezielle Essen beschäftigten den 43-jährigen Koch über drei Wochen.