Alp mit süsser Vergangenheit

Mit grossem Engagement erneuern Simon und Lara Fuchs ihren veralteten Betrieb auf der «Zuckeralp», wobei sie von einem Betriebsberater unterstützt werden.

Die «Zuckeralp» zeugt von einer alten Tradition. Einst war die Herstelllung von Zucker auf den Emmentaler Alpen verbreitet. Heute haucht eine junge Bauernfamilie dem Hof in Wasen i.E neues Leben ein.

Steil windet sich die Strasse den Berg hinauf. Die «Zuckeralp» befindet sich auf über 1100 m.ü.M. Zwei Stunden dauert der Fussmarsch zur nächsten Bushaltestelle. Im Namen «Zuckeralp» dringt die Vergangenheit durch: In früheren Zeiten wurde auf den Emmentaler Alpen Zucker produziert. Die meisten Spuren aus dieser Zeit sind unterdessen verschwunden. Und auf der «Zuckeralp» ist der Blick in die Zukunft gerichtet.

Neubeginn mit grosser Begeisterung

Im Jahr 2006 haben Simon und Lara Fuchs den früheren Hirtenbetrieb übernommen. Der Hof war vernachlässigt und muss nun etappenweise saniert werden. Der erneuerte Stall bietet Raum für die sechs Mutterkühe und vier Kälber. Simon Fuchs, gelernter Forstwart und Zimmermann, legte beim Stallneubau selbst Hand an: «Ich habe schon als kleiner Bub gern gebauert.» Diese Begeisterung ist bis heute geblieben. Die Jungbauern produzieren Fleisch, das sie direkt vermarkten. Während der Woche arbeitet Simon Fuchs in einer Werkzeugfabrik, wo er ein wichtiges Zusatzeinkommen verdient. Lara Fuchs, ausgebildete Floristin, kümmert sich um Hof, Garten, Haus und die kleine Tochter Lisa. Über den Sommer sind zusätzlich über 20 «Gusti» aus dem Tal auf der «Zuckeralp» anzutreffen. Nebst dem Vieh bevölkern zwei Esel, ein Pony, zwei Katzen und ein Neufundländer-Hund den Hof. Und für Betrieb sorgen Jugendliche, die im Rahmen eines Caritas-Programms eine Auszeit bei der Bergbauernfamilie verbringen.

«Es braucht Biss»

Simon und Lara Fuchs haben sich ihr landwirtschaftliches Wissen in der Praxis und in Kursen angeeignet. Bei der Hof-Arbeit werden sie von einem landwirtschaftlichen Betriebsberater unterstützt eine neuartige Form der Förderung durch die Schweizer Berghilfe: «Es ist eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Finanzhilfe», erklärt Hans Hagenbuch, der als ehrenamtlicher Experte das Projekt begleitet. Weitere Arbeiten wie der Bau eines Schuppens und die Säuberung des Landes von Steinen und Unkraut stehen an. «Es braucht Biss», kommentiert Simon Fuchs den strengen Alltag. Doch die einmalige Lage des Hofs und kleine Erfolge entschädigten für vieles: «Die Geburt des ersten Kalbes, Muni Anton, war ein Highlight», erzählt das junge Bauernpaar begeistert. Kontakt für «Zuckeralp»-Fleischprodukte: Tel. 034 431 40 26

Erschienen im Juni 2007

Das Projekt in Kürze

  • Wasen/BE

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.