Talarchiv und Treffpunkt
Das Talarchiv in der «Bottega Vecchia Posta» im Calancatal konnte mit genügend Mobiliar, einem Computer und einer Leseecke eingerichtet werden.
Das Talarchiv in der «Bottega Vecchia Posta» im Calancatal konnte mit genügend Mobiliar, einem Computer und einer Leseecke eingerichtet werden.
Ohne «Bottega Vecchia Posta» wäre das kleinen Dorf Cauco im Calancatal um einen wichtigen Treffpunkt ärmer. Das Lokal bietet Einheimischen und Touristen regionale Produkte, eine Kaffee-Ecke sowie dank dem neuen Talarchiv spannende Einblicke in eine wenig bekannte Region.
Im abgelegenen, vom Bevölkerungsrückgang betroffenen Bündner Calancatal sind Treffpunkte keine Selbstverständlichkeit. Seit der Schliessung des Postbüros im Dorf Cauco vor 15 Jahren betreibt Sabina Spinnler hier die «Bottega Vecchia Posta»: Es ist ein kleiner Laden mit Lebensmitteln regionaler Produzenten und Kunsthandwerk. Gleichzeitig ist die «Bottega» ein wichtiger Treffpunkt für Einheimische und Touristen, die hier einkehren können es ist die einzige Möglichkeit im Dorf. Schliesslich finden Besucher im bescheidenen Lokal touristische Informationen über das wenig bekannte, italienischsprachige Tal. Sie habe den Treffpunkt eröffnet, «damit im Dorf etwas am Leben bleibt», erklärt Sabina Spinnler, die seit 30 Jahren im Calancatal arbeitet und wohnt.
Nun wird die «Bottega» zusätzlich belebt: Unter dem gleichen Dach wird im Frühling ein Regionalarchiv eingerichtet, das Dokumente, Publikationen, Fotos und Tonträger über das Calancatal einem breiteren Publikum zugänglich macht. Es stützt sich auf die Sammlung der Pfadfinderinnenstiftung Calancatal, die für das Erweiterungsprojekt verantwortlich ist. Seit den 1960er-Jahren kommen «Pfadi» ins Tal, führen Ferien- und Ausbildungskurse durch und leisten auch Arbeitseinsätze zugunsten der einheimischen Bevölkerung. Dank der Schweizer Berghilfe kann das Regionalarchiv nun mit dem notwendigen Mobiliar, einem Computer und einer Leseecke eingerichtet werden. Künftig sollen im Regionalarchiv auch kulturelle Anlässe stattfinden. «Der Treffpunkt für die Bevölkerung und Touristen wird gestärkt, das Erbe des Calancatals bleibt lebendig, und es können ein bis zwei Arbeitsplätze geschaffen werden», erklärt Ulrich Lobsiger, der als ehrenamtlicher Experte der Schweizer Berghilfe das Projekt begleitet.