«Ich unterrichte
ein spezielles Fach hier an der Artistenschule «ZartiCirque» in Sainte-Croix – es heisst Acro Dance. Diese
Tanzform verbindet Tanz und Akrobatik. Dabei schulen die Artistinnen und
Artisten ihr Körpergefühl und legen
eine wichtige Basis, um sich verletzungsfrei zu bewegen. Zuerst lehre ich
alle, sich am Boden kriechend flüssig
zu bewegen. Erst dann steigert man
sich, beginnt zu springen oder sich
gegenseitig zu werfen. Deshalb beginnen bei mir alle Stunden am Boden.
Tief in der Hocke, die Hände auf den
Boden gestützt, lasse ich die Artisten
und Artistinnen zum Beispiel vorwärts
kriechen, ihre Füsse mal links, mal
rechts vom Körper über den Boden
schleifend. Es soll flüssig und leichtfüssig wirken. Spektakulär sieht das
nicht aus. Aber es steckt enorm viel
Arbeit und Technik dahinter. Allein
dieses Kriechen ist das Resultat von
eineinhalb Jahren Training!
Ich war als Kind sportlich, aber Zirkus interessierte mich weniger. Als Teenager packte mich das Tanzen so leidenschaftlich, dass ich als 15-jähriger die Ballett-Grundausbildung startete – unter achtjährigen Mädchen im Tutu, das war schon etwas schräg. Acht Jahre dauerte die Ausbildung, acht Stunden am Tag, es war hart. Aber es gefiel mir sehr.