«Traditionen sind uns wichtig»
Der Bauernhof von Familie Brunner bestand aus drei alten, weit auseinander liegenden Ställen. Dank einem Neubau wird der Betrieb wirtschaftlicher geführt.
Der Bauernhof von Familie Brunner bestand aus drei alten, weit auseinander liegenden Ställen. Dank einem Neubau wird der Betrieb wirtschaftlicher geführt.
«Das Wichtigste ist mir die Familie und der Familienzusammenhalt», sagt Vreni Brunner. Dass das bei einer siebenköpfigen Familie eine Herausforderung darstellt, ist klar. Wenn Ehemann Werner morgens im Stall die Kühe melkt, frühstückt Mutter Vreni mit den Kindern, ehe diese «ausschwärmen»: Tochter Vreni macht eine Lehre als Sattlerin in Gossau/SG, ihre vier Geschwister besuchen die Schule bzw. den Kindergarten in Stein/SG und Hundwil. Doch Gewohnheiten und Traditionen schweissen die Familie zusammen. «Besonders verwurzelt sind wir im regionalen Brauchtum», weiss Mutter Vreni. «Werner und die Buben sind jedes Jahr mit viel Begeisterung am Silversterklausen dabei. Dann ziehen sie in Trachten und mit Schellen von Haus zu Haus, um es guets Nöis zu wünschen.» Das eigene Zuhause der Familie Brunner umfasst 24,5 Hektaren. 25 Kühe, die Kälber und die Rinder wollen versorgt sein. Ihr Auskommen erwirtschaftet die traditionsbewusste Familie mit der Milchproduktion 110 000 Liter kann sie jährlich an die nahegelegene Milchzentrale liefern.
Ein Grossteil der Tiere war bisher ausquartiert, weil der alte Stall ungenügend war. «Der frühere Stall war sehr alt und so niedrig, dass man kaum aufrecht gehen konnte. Zudem war er zu klein», erzählt Vreni Brunner. Deshalb mussten Brunners einen Teil der Kühe in einem zusätzlichen Stall in einem anderen Teil von Hundwil unterbringen, einen weiteren Teil sogar in Urnäsch. Die Arbeit an drei Standorten, insbesondere das Melken, war so sehr aufwändig und auf die Dauer keine Lösung. Diese war angesichts der finanziellen Belastung, die der Bau eines neuen Stalls darstellte, nicht einfach zu finden. Erst als die Schweizer Berghilfe ihre Unterstützung zusagte, konnte der neue Stall errichtet werden. Für Vreni Brunner ein Segen: «Ohne diese Hilfe wäre es für uns unmöglich gewesen, dieses Projekt zu realisieren.» Jetzt kann sie sich mit ihrem Mann viel besser um die Tiere kümmern als vorher, Misten und Füttern benötigen weniger Zeit, und die Luft für die Tiere ist viel besser. Dank einer Occasion-Melkmaschine wird die Rohmilch automatisch in die Milchkannen geleitet, so dass Vreni Brunner selbständiger und schneller arbeiten kann. «Ich habe so mehr Zeit für die Kinder und den Haushalt», freut sie sich.