Trockene Hütte für campierende Hirtin
Danke einer neuen Alphütte muss Cristina Ferretti nicht mehr in einem Wohnwagen hausen.
Danke einer neuen Alphütte muss Cristina Ferretti nicht mehr in einem Wohnwagen hausen.
Um nahe an ihrer grossen Schafherde sein zu können, übernachtete Cristina Ferretti früher in einem Wohnwagen. Das Camping-Abenteuer ist nun zum Glück vorbei, und die Hirtin kann ihre nassen Kleider in einer soliden Unterkunft trocknen lassen.
Immer anfangs Juli beginnt für Christina Ferretti und über 800 Schafe die grosse Freiheit. Dann führt ihr Weg oberhalb der Bündner Gemeinde Ftan vom Hochtal Tasna hinauf an die Hänge des Piz Clünas. Hier oben muss ich keine Weiden einzäunen, erzählt die 48-jährige Schaffhauserin, die die Hälfte ihres Lebens im Unterengadin verbracht hat. Rund um die Alp Clünas gibt es keine Heuwiesen, und die Schafe können sich frei bewegen. Anders als die Tiere ist Ferretti in über 2000 Metern Höhe auf ein sicheres Dach angewiesen. Da auf der Alp nur eine baufällige Baracke vorhanden war, verbrachte sie die Nächte in einem kleinen Wohnwagen. Das war aber nur eine Notlösung. Ich brauche keinen Komfort. Dass aber die nassen Kleider nicht trockneten, war ein Problem, sagt Cristina Ferretti mit Blick zurück auf ihre Camping-Zeit.
Zwar gab es einen Plan für eine neue Hütte, die dem rauen Wetter trotzen würde. Der Widderhalteverein aber, in dessen Auftrag Cristina Ferretti schon viele Sommer arbeitet, konnte die Kosten nicht tragen. Von den Sömmerungsbeiträgen, die wir erhalten, bezahlen wir den Lohn der Hirtin und das Material für wiederkehrende Unterhaltsarbeiten, sagt Joannes Peer, der Präsident des zwölf Mitglieder zählenden Vereins. Der Unterhalt selbst wird von den Schafhaltern in aufwendiger Fronarbeit geleistet. Nur mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte schliesslich eine neue Hütte gebaut werden. Die Chamonna Muot da l’Hom wurde ohne Dachvorsprünge erstellt, um dem Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Rechtzeitig zum letztjährigen Alpsommer konnte Cristina Ferretti die Hütte beziehen. Sie weiss den einfachen, aber robusten Unterschlupf zu schätzen: Ich habe hier oben schon Berggewitter erlebt, bei denen der Blitz nur wenige Meter entfernt eingeschlagen hat, sagt sie. Da ist eine solide Hütte Gold wert. Das sieht auch Joannes Peer so, der die Geldmittel des Widderhaltevereins nun weiterhin in die Pflege der Alpweiden investieren kann. Wir sind überaus froh darüber, dass die Chamonna gebaut werden konnte. Herzlichen Dank den Spendern der Schweizer Berghilfe.