Heute läuft es so: Die Sägerei sorgt dafür, dass 24 Stunden am Tag rund 85 Grad warmes Wasser bereitsteht. Wir sortieren und trocknen die Holzschnitzel auf Lagerplätzen vor und füttern die Heizanlage regelmässig. In einem 40 000 Liter grossen Wasserkessel speichern wir die Wärme. Die Genossenschaft kümmert sich um intakte Leitungen zu den Häusern und um die Verteilkästen in den Häusern. Mein Onkel ist einer der Abnehmer. Er war Fan der ersten Stunde und hat ausgerechnet, dass er für sein Einfamilienhaus rund 2500 Liter Heizöl einspart. Wegfallen tun auch die Wartungskosten der eigenen Heizung. Einen ersten Härtetest hat die Anlage schon hinter sich: Sie war erst wenige Wochen in Betrieb, da sank Mitte Januar das Thermometer draussen für zwei, drei Tage auf minus 17 Grad. Für die Region hier um den Sihlsee keine Besonderheit. Aber trotzdem: Würde die Anlage weiterhin genügend warmes Wasser liefern können für die voll aufgedrehten Radiatoren? Alles lief reibungslos. Das spricht sich schon herum. Es wollen nun weitere Hausbesitzer angeschlossen werden. Mich freut das riesig. Nicht unbedingt wegen den zusätzlichen Einnahmen, die reichen ungefähr, um mittelfristig die Investitionen für die Anlage zu amortisieren. Ich freue mich, dass wir das Holz der umliegenden Wälder gleich hier wieder verwerten können und lokale, umweltfreundliche Energie produzieren können.»
Text und Bilder: Alexandra Rozkosny
Erschienen im
August 2025