«Wir mussten schmal durch»

Mosimanns stellten auf Gemüseanbau um. Dafür war das Einrichten eines Verarbeitungsraums mit zwei Kühlräumen unabdingbar.

Von der Milchwirtschaft konnte die Bergbauernfamilie Mosimann nicht leben. Mit Entschlossenheit stellten Robert und Doris Mosimann auf Gemüseanbau um und fanden so eine für das Berggebiet aussergewöhnliche Marktnische. Davon profitieren in Zukunft auch der 26-jährige Sohn und seine Familie.

Die Familie Mosimann im Emmentaler Oberfrittenbach hat sich auf den Gemüseanbau spezialisiert. «Obwohl wir auf 750 m ü. M. liegen, gedeiht unsere Pflanzung sehr gut», sagt Robert Mosimann. Hauptsächlich pflanzen Mosimanns Salat an, dazu Gurken, Tomaten, Bohnen, Zucchetti, Zuckermais, Lauch, Krautstiele, Kürbis, Lattich, Rhabarber, Erbsen und Kefen. Das Geschäftsmodell der Familie Mosimann funktioniert dank dem Direktvertrieb. «Jede Woche gehen wir dreimal auf den Markt, um unsere Produkte zu verkaufen», erzählt der engagierte «Bio-Röbu». Die Anbausaison beginnt bereits im März. Um einen ausreichenden Ertrag erwirtschaften zu können, kommt es auf die Qualität und die Masse an. Für ein genügend breites Gemüseangebot kaufen Mosimanns regelmässig «Rüebli» und Kartoffeln von Produzenten aus der Umgebung dazu. «So haben wir das ganze Jahr hindurch einen vollen Marktstand und können unser Einkommen erwirtschaften», sagt Robert Mosimann.

Platznot beim Verarbeiten und Lagern

Mosimanns mussten den Gemüseanbau von Grund auf entwickeln, Erfahrungen sammeln und sich eine Stammkundschaft aufbauen. «Wir mussten schmal durch», erinnert sich Doris. Kam hinzu, dass die Mosimanns für die Verarbeitung des Gemüses und die Marktvorbereitungen auf ihrem Hof keinen geeigneten Raum hatten und die Produkte kaum lagern konnten. «Für die Zukunft des wachsenden Betriebs war es unerlässlich, einen richtigen Verarbeitungsraum mit zwei grossen Kühlräumen zu schaffen», sagt Robert Mosimann. Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte der Baurealisiert werden. «Das war für uns existenziell», betont Mosimann. «Ohne den Verarbeitungsraum hätten wir den Gemüseanbau gar nicht weiterführen können!»


Siehe unter: https://www.bio-roebu.ch/

Erschienen im Juli 2009

Das Projekt in Kürze

  • Oberfrittenbach/BE

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.