Einmal über den Jochpass
Am ersten Tag sind die Waden müde, am zweiten Tag die Unterarme: Diese Bike-Tour fordert aber auch Geschick.
Am ersten Tag sind die Waden müde, am zweiten Tag die Unterarme: Diese Bike-Tour fordert aber auch Geschick.
Vom Bahnhof Engelberg sind wir kaum einen Kilometer gefahren, und schon wird’s ernst: Bei der Talstation der Titlisbahn startet der Aufstieg. 1200 Höhenmeter gilt’s zu erstrampeln. Abwechselnd sind wir auf Strassen, Feld- und Wanderwegen unterwegs. Nach den ersten 700 Höhenmetern erreichen wir die Talstation der Sesselbahn in Richtung Jochpass. Gleich davor müssten wir rechts auf einen Wanderweg abbiegen. Doch im ersten Anlauf verpassen wir prompt die Abzweigung. Die Mehrheit der Mountainbiker benutzt die Sesselbahn und fährt bloss hinunter. Doch wir wollen es mit eigener Muskelkraft schaffen. Nur: Der Abschnitt bis zum Jochpass ist nicht vollständig fahrbar. Teilweise ist er so steil, dass wir das Mountainbike schieben müssen. Oben entlohnen uns ein kleiner See mit vielen Bänklein für die Mühen.
Zuerst auf einem Single Trail, wird der Weg ab Engstlensee immer gemächlicher. Nach einer kurzen Pause beim See steigt es wieder an. Wir fahren gemächlich hoch. Bis wir auf beim «Geisstritt» auf eine Fahrverbotstafel und ein Schild treffen, das uns auf die Absturzgefahr hinweist. Selber vom Gelände beeindruckt, stossen wir unsere Räder vorsichtig über das ausgesetzte, ca. 100 Meter langen Wegstück. Fünf Minuten später ist die nötige Höhe für die Melchsee-Frutt geschafft! Jetzt geht es leicht hinunter zum Bärghuis Frutt. Dabei kommen wir am malerischen Tannesee vorbei und können zahlreiche Fischer bei der Arbeit beobachten.
Den zweiten Tag haben wir gemütlicher eingeplant. Wir starten nach Westen in Richtung Blausee, der auch gleich wieder eine Pause wert wäre. Anschliessend folgt ein kurzer - und wie sich herausstellt leider nicht fahrbarer - Aufstieg. Es wird nix mit der Gemütlichkeit. Wir tragen die Bikes rund 400 Meter lang. Die Aussicht auf die Melchsee-Frutt und den verschneiten Titlis entschädigen etwas. Endlich wieder auf einem Alpweg, entscheiden wir uns für die Abfahrt ins Tal. Diese beginnt auf einem breiten Weg, ist aber relativ steil. Kurz fahren wir auf der Passstrasse, bevor wir wieder links in den Wanderweg abbiegen. Fast hätten wir auch hier den Wegweiser verpasst. Dieser Weg fordert einem mit technisch anspruchsvollen Passagen bis zur Talstation der Melchsee-Frutt-Bahn. Da wechseln wir wieder auf die Passstrasse. Bei Pkt 801 finden wir eine Holzbrücke, die uns auf die linke Flussseite und in Richtung Flüeli Ranft bringt. Hier folgt dichter, lauschiger Wald. Durch Flüeli Ranft hindurch, nehmen wir unsere letzte rasante Abfahrt nach Sachseln in Angriff. Unsere Bremsen haben inzwischen ordentlich gelitten, weshalb wir uns hier Zeit lassen und die wunderbare Aussicht auf den Sarnersee geniessen.