Den goldenen Lärchen auf der Spur
Der Herbst ist eine der schönsten Jahreszeiten auf der Fafleralp. Wanderführer Benedikt Jaggy nimmt Hotelgäste mit in die Natur und zeigt ihnen die Lötschentaler Bergwelt.
Der Herbst ist eine der schönsten Jahreszeiten auf der Fafleralp. Wanderführer Benedikt Jaggy nimmt Hotelgäste mit in die Natur und zeigt ihnen die Lötschentaler Bergwelt.
«Sind die Lärchen schon golden?» Diese Frage hat Tatjana Jaggy in den vergangenen Wochen sicher hundert Mal am Telefon beantwortet. Sie kann es ihren Gästen nicht verübeln. «Es ist wirklich ein einmaliges Naturschauspiel», sagt sie. «Aber nur, wenn man den richtigen Tag erwischt.»
Rahel Schmid und Sabrina Egger haben Glück gehabt. Besser als heute könnten die Bedingungen nicht sein. Die beiden Arbeitskolleginnen aus Visp haben sich für ihren Ausflug das Lötschental ausgesucht. «Weil es so nahe liegt und wir es doch kaum kennen», wie Sabrina sagt. Um noch etwas mehr Wissen mitzubekommen, haben sich die beiden einen Wanderführer gegönnt. Benedikt Jaggy vom Bergcenter wird die beiden jungen Frauen heute mitnehmen, hoch zur «Chrindellicka» und dann über Stock und Stein in einem grossen Bogen wieder zurück auf die Fafleralp. «Es kommt immer wieder vor, dass wir lokale Wanderleiter oder Bergführer an unsere Gäste vermitteln», sagt Tatjana.
Im Selfservice des Hotels Fafleralp trifft Benedikt zum ersten Mal auf seine Kundinnen. Bei Tee und Kaffee wird die Route besprochen, dann geht es gleich los in den kühlen Herbstmorgen. Das Tal liegt noch im Schatten, aber die Berggipfel auf der Südseite des Tals sind bereits in Sonnenschein getaucht. Der Wanderweg führt direkt vom Hotel aus kräftig bergauf. Bald schon werden Jacken ausgezogen und Kappen in Rucksäcke verstaut. Und als kurz darauf auch noch die Sonne den Wanderweg erreicht, wird es richtig warm.
Immer wieder zeigt Benedikt auf einen besonderen Strauch, benennt einen der weiss gezuckerten Gipfel oder erklärt, wie man den Unterschied zwischen den falschen und den echten Heidelbeeren erkennt. So lenkt er die beiden jungen Frauen gekonnt von der Anstrengung ab, und schon bald stehen die drei unter dem riesigen Gipfelkreuz bei der «Chrindellicka» und geniessen das eindrückliche Panorama. Samt goldener Lärchen, soweit das Auge reicht. «Ich habe heute meinen Heimatkanton ein gutes Stück besser kennengelernt», so Sabrina. «Es hat sich schon jetzt gelohnt, dass wir Benedikt engagiert haben.»