Begeistert springen die Jungs und Mädchen auf und ab, dass das schlammige Wasser nur so spritzt. Ein Wettkampf bahnt sich an, wer die Stelle findet, an der er mit den Beinen am tiefsten im Moor versinkt. «Sick, wie der Schlamm zwischen den Zehen durchflutscht», ruft einer. «So ein geiles Gefühl», pflichtet ihm seine Klassenkameradin bei. Dass bei der Aktion die Kleider verspritzt werden und Dreck an den Beinen klebenbleibt – geschenkt. Und dass sie es zehn Minuten vorher noch eklig fanden, ihre Schuhe und Socken auszuziehen und barfuss zu laufen, haben die Schülerinnen und Schüler längst vergessen.
«Ich kann lange übers Moor erzählen», sagt Armin Thalmann. «Aber was den Jugendlichen wirklich Eindruck macht und in Erinnerung bleibt, ist das unmittelbare Erleben des Moors. Barfuss und mittendrin.» Armin ist ausgebildeter Wanderleiter und arbeitet bei der Biosphäre Entlebuch als Moor-Führer. Heute hat er eine zweite Sekundarklasse aus Uster im Kanton Zürich mitgenommen, die ihr Klassenlager in der Region verbringt. Er hat den Jugendlichen auf der kurzen Wanderung gezeigt, welche im Moor wachsende Pflanze bei Gelenkschmerzen hilft (Schachtelhalm) und erklärt, wie man erkennt, ob man sich in einem Hoch- oder Flachmoor befindet (je nachdem, ob die Wollgräser einen oder mehrere Blütenstände haben). Aber vor allem hat er sie dazu ermuntert, das Moor selbst zu erleben.