Kleiner Skilift mit grosser Ausstrahlung: Der Skilift Gadmen direkt an der Sustenpassstrasse zieht im Winter viele Familien aus der Region zum Skifahren an. Für den Betrieb zuständig ist der Skiclub Gadmental. Emanuel Steudler ist seit sieben Jahren Präsident des Vereins und nur wenige Meter neben dem Skilift aufgewachsen. Für ihn ist das kleine Skigebiet eine Herzensangelegenheit.
In den Wintermonaten, sofern es die Schneeverhältnisse zulassen, gehts täglich ab 13 Uhr los: Dann wird der Skilift in Gadmen in Betrieb genommen. Das kleine Skigebiet liegt direkt an der Sustenpassstrasse im Dorf Gadmen und zieht Familien aus dem Gadmertal und darüber hinaus an. «Nebst einheimischen Familien haben wir auch viele Gäste aus Meiringen oder Brienz in unserem Skigebiet. Hier hat man beste Voraussetzungen, um das Skifahren zu lernen», sagt Emanuel Steudler, Präsident vom Skiclub Gadmental. Der Verein existiert bereits seit über 100 Jahren und kümmert sich um den Betrieb und Unterhalt des Skigebiets. Dazu gehören ein Skilift, 0.5 Pistenkilometer und ein kleines Container-Beizli.
Damit der Skilift täglich in Betrieb genommen werden kann, ist der Skiclub Gadmental auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer angewiesen. Jeweils zwei Personen sind pro Tag eingeteilt. Eine kümmert sich um den Skilift, die andere um das Beizli. Für den Dienstplan zuständig sind die «Beizli Frauen». Eine kleine Gruppe bestehend aus Emanuels Mutter, seiner Tante und Grosstante. Sie telefonieren sich jeweils im Herbst durch die Gadmer Haushalte und suchen Freiwillige, die sich im Winter um den Lift-Betrieb kümmern. «Wir sind jedes Jahr sehr dankbar für diese wertvolle Frohnarbeit. Ohne diese Personen mit ihrem grossen Engagement könnten wir den Betrieb niemals aufrechterhalten», sagt Emanuel. Einnahmen geniert der Skiclub mit Mitgliederbeiträgen, Umsatz vom Beizli und dem Verkauf der Tages- bzw. Halbtageskarten. Diese kostet für eine erwachsene Person 18 Franken, für Kinder die Hälfte. «Mit diesen Einnahmen können wir die meisten Ausgaben decken, wie zum Beispiel den Einsatz des Pistenfahrzeugs», sagt Emanuel.
Immer wieder verwandelt sich das Skigebiet Gadmen in eine Rennstrecke für jung und alt. Rund fünf Rennen finden hier pro Jahr statt. Die Jugendorganisation Haslistal, kurz JO, veranstaltet jeweils drei regionale Rennen, eines davon mit dem Skiclub Gadmental. Und dann gibt es noch das Clubrennen, hier machen alle mit. «Dieses Jahr war unsere jüngste Teilnehmerin fünf Jahre alt, der älteste Teilnehmer 75 Jahre», sagt Emanuel. «Uns ist es wichtig, dass bei diesem Rennen alle mitfahren dürfen. Hier steht der Spass ganz klar im Vordergrund». Damit solche Rennen auch in Zukunft stattfinden können, ist Gadmen, wie alle anderen Skigebiete auch, auf Schnee angewiesen. Auf 1200 Meter über Meer keine Selbstverständlichkeit. «Wir hoffen natürlich, dass wir noch lange auf den Schnee zählen dürfen. Aber ja, wir sind uns bewusst, dass es immer knapper wird», sagt Emanuel. Für das Dorf Gadmen hat ihr Skilift nämlich eine besondere Bedeutung. Hier treffen sich die Einheimischen nicht nur regelmässig zum Skifahren, sondern auch für einen Schwatz und ein Getränk im Beizli am Pistenrand.
