Ziegenkäserei im Zürcher Berggebiet

Käser Koni Schuppli aus Girenbad hat eine alte Scheune zur Käserei umgebaut und verkauft nun lokale Ziegenmilchprodukte.

Geissenchöpfli, Weissschimmelkäse und Mutschli: Dies sind nur wenige der Produkte, welche Koni Schuppli in seiner neuen Käserei in Girenbad täglich herstellt. Pro Jahr werden rund 230 000 Liter Ziegenmilch verarbeitet. «Solche Mengen lassen sich aber nur verarbeiten und verkaufen, wenn man innovativ bleibt», erklärt der engagierte Käser.

«Die Herausforderung reizte mich», sagt der Zürcher Oberländer Koni Schuppli, der zusammen mit seiner Frau Monika im Juli in Girenbad bei Hinwil/ZH eine Geissenkäserei eröffnete. Der Vater von drei Söhnen im Alter von acht bis zwölf Jahren arbeitete in den letzten 20 Jahren im gleichen Dorf als Käser bei der Bachthal-Käserei von Paul Bieri, die Kuhmilch verarbeitet. «Als wir vernahmen, dass der letzte Geissenkäser im Zürcher Berggebiet altershalber aufhört, fassten wir den Entschluss, diese Lücke zu füllen und die Tradition dieses Handwerks fortzusetzen», erzählt der 44-jährige Koni. Die völlig veraltete Käserei zu übernehmen, kam jedoch nicht in Frage. «Deshalb planten wir, eine nicht mehr benutzte Scheune umzubauen und dort eine neue Käserei einzurichten.» Allerdings drohte das Projekt an den Finanzen zu scheitern, bis die Schweizer Berghilfe Hand bot und sich dafür engagierte. «Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar», sagt der Käser.

Mit Ziegenkäse-Innovationen das Angebot erweitern

Profitieren können zusätzlich ein Dutzend Bergbauern, die ihre Ziegenmilch weiterhin in die «Chäsi» bringen können und dadurch auch künftig ein Einkommen haben. Und auch den Konsumenten kommt zu Gute, dass sie weiterhin frischen Ziegenkäse kaufen können. «Die Nachfrage nach unseren Nischen-Produkten steigt zunehmend», weiss Koni Schuppli und begründet: «Viele Leute leiden unter Milchallergien, vertragen jedoch Produkte aus Ziegenmilch sehr gut und steigen daher auf diese Alternative um.» Schuppli stellt täglich Geissenchöpfli, Weissschimmelkäse, Mutschli, dreierlei Frischkäse und Ziegenbutter her. Sämtliche Produkte werden von der Vertriebsgesellschaft «natürli» in Saland / ZH im ganzen Kanton vermarktet. Schuppli verarbeitet pro Jahr rund 230 000 Liter Ziegenmilch. «Das sind 80 000 Liter mehr als mein Vorgänger», sagt Koni. «Solche Mengen lassen sich nur verarbeiten und verkaufen, wenn man innovativ bleibt.» Darum experimentiert er laufend für neue Käsesorten. Besonders stolz sind er und seine Frau, die zusammen mit den drei Buben im Betrieb tatkräftig mithilft, auf eine weitere Schuppli-Neuheit: eine spezielle Fondue-Mischung ebenfalls aus Ziegenmilch «fabriziert».

Ziegenkäserei Schuppli, Girenbad: Tel. 044 937 11 90

http://www.geissenkaese.ch/

Winterrezept aus dem Zürcher Oberland: Raclette mit Geisse-Quark

Erschienen im November 2009

Das Projekt in Kürze

  • Girenbad/ZH

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.