Zweifacher Zuwachs

Es ist viel passiert in den vergangenen zehn Jahren. Familie Fahrni besteht inzwischen aus sechs Mitgliedern. Die Fernwärmeanlage, die Fahrnis mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe bauen konnten, verrichtet ihren Dienst aber noch gleich wie zum Zeitpunkt der Reportage in der «Berghilf-Ziitig».

Also zumindest der Hoflader ist noch derselbe», sagt Ädu Fahrni, als er sich das Bild anschaut, das vor genau zehn Jahren in der «Berghilf-Ziitig» abgedruckt war. «Wir sind gerade am Diskutieren, ob wir ihn demnächst ersetzen müssen. Er war damals schon alt.» Die fünfjährige Raja drängelt sich zwischen ihren Vater Ädu und ihre Mutter Anne, weil sie sich das Bild auch anschauen will. «Kennst du die Leute da drauf?», fragt Anne. Bei ihren Eltern hat Raja keine Mühe, aber ihren Bruder Lorin verwechselt sie mit ihrer inzwischen 13-jährigen Schwester Ladina. Die beiden sehen heute auch ziemlich anders aus als damals. Lorin, der auf dem Bild etwas scheu hinter dem Sitz des Hofladers hervorspäht, ist mittlerweile 15 Jahre alt und steigt gerade von einem grossen Traktor, mit dem er soeben auf den Hof gefahren ist. «Er hilft gerne mit, vor allem wenn die Arbeit mit Maschinen zu tun hat», sagt Ädu. Auch der zehnjähriger Rian mag Maschinen.

Das Projekt in Kürze

  • Bergbauernhof
  • Fernwärmeanlage
  • Unterlangenegg/BE

Die Schnitzel sind für die Fernwärmeanlage bestimmt, die ein gutes Dutzend Häuser mit Wärme und Warmwasser versorgt. Zwei Gebäude mehr als noch vor zehn Jahren. «Es wurde neu gebaut und ein Anschluss hat sich fast aufgedrängt», sagt Ädu. Damit hat die Anlage ihre Maximalkapazität erreicht. Ursprünglich entstanden, weil Fahrnis für ihr Stöckli eine neue Heizung brauchten, ist die Fernwärmeanlage heute ein zuverlässiges Standbein für den Betrieb, der ansonsten hauptsächlich auf Milchwirtschaft und den Kartoffelanbau setzt. Ädu hat den alten Hoflader inzwischen genau gleich vor dem Holzschnitzelhaufen parkiert wie damals, und nach viel Hin- und Her haben diejenigen, die vor zehn Jahren schon auf der Welt waren, die gleichen Plätze eingenommen. Da rennt Anne plötzlich nochmals weg. Als sie zurückkommt, hat sie dieselbe Jacke an wie auf dem alten Bild. «Mir ist gerade in den Sinn gekommen, dass ich die ja immer noch besitze.»

Text und Bilder: Max Hugelshofer

Erschienen im November 2025

Wärme aus dem eigenen Wald

Mit seinem Holz begann Bergbauer Adrian Fahrni vor 10 Jahren nicht nur sein eigenen Haus zu heizen. Über ein Fernwärmenetz versorgt er seither weitere Gebäude im Dorf mit Energie.

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.