Berghilfe-Velotour Tage 8 und 9: Feldis–Mathon–Thusis

Einmal oben in Mathon, lohnt es sich etwas Zeit einzuplanen. Zum Beispiel für Besuche in einer Silbermine oder auf dem Klangpfad.

In neun Tagen durch die Ostschweiz: Wir haben euch eine Velotour vorbei an malerischen, eindrücklichen Orten und Landschaften zusammengestellt. Auf den letzten beiden Etappen werden unsere Ohren ganz schön gefordert.

Nach Thusis realisieren wir zu spät, dass die alte Strasse für Velos befahrbar wäre und nehmen die offizielle Veloroute, die leider auf der Kantonsstrasse verläuft. In den Tunnels sind die Töffs so laut, dass uns fast das Trommelfell platzt. Den Rückweg werden wir anders planen. Aber nach einigen Kilometern erreichen wir den spektakulärsten Teil der Viamala-Schlucht. Im Besucherzentrum erhalten wir dank etwas Glück eine Privatführung. Anhand einer alten, wasserfesten Militärkarte aus den 1960er-Jahren werden wir geführt durch die Weltgeschichte, Politik, Handelswege, Tourismus und auch durch die Schlucht selber. Die Viamala-Schlucht ist unbedingt sehenswert.

Steckbrief

  • Kanton Graubünden
  • Sprachregion Deutsch
  • Projekt Pensiun Laresch
  • Kategorie Velo
  • Schwierigkeit mittel

Stille und Aussichten in Mathon

Später in Zillis wäre ein ausgiebiger Mittagshalt geplant gewesen, aber dummerweise ist am Dienstag alles geschlossen. Offen ist nur die Kirche St. Martin mit einer berühmten, 900-jährigen Gemäldedecke und mit dem grossen Bild vom heiligen Martin. Am Tag, an dem man ihn sieht, stirbt man nicht – so der Volksmund. Immerhin. Mit fast leerem Magen machen wir uns auf den zähen Aufstieg auf den Schamserberg. Verschwitzt, müde und stolz gönnen wir uns eine Ruhepause in den heimeligen, schlicht eingerichteten Zimmern der Pensiun Laresch in Mathon.

Lukas und Marianne verwöhnen uns in den folgenden zwei Tagen aufs Feinste. Ein Hochgenuss! Das erste Nachtessen wollen wir allerdings im Capricorns in Wergenstein einnehmen. Nach der ausgiebigen Rast in Mathon mögen die Beine tatsächlich die kurze Strecke bewältigen. Der Hirsch und der feine Wein wecken die Lebensgeister wieder.

Holprige, spektakuläre Heimreise

Am folgenden Tag besuchen wir per Postauto und Jeep die Silberminen der Alp Taspegn Ich weiss nicht, was am Schönsten war: die Alp, die spektakuläre Aussicht, die herzigen Murmeli oder die beeindruckenden Stollen der Silberminen. Man könnte ab Mathon mit dem Velo runtersausen nach Zillis und von dort das Postauto heimwärts nehmen. Wir aber wollen nochmals die Viamala-Schlucht geniessen, diesmal aus einer neuen Perspektive. Vor dem langen Rongellen-Tunnel II verlassen wir die Veloroute 6 und biegen in die alte Landstrasse ein. Diese wird nicht mehr unterhalten und ist deshalb für Autos nicht befahrbar. Für Velos geht es gerade noch. Bloss aufgepasst: Es hat grosse Löcher und Risse im Belag. Aber die Aussicht in die Schlucht ist einfach umwerfend!

Bloggerin: Regula Straub

Erschienen im September 2020

Pensiun Laresch

Mit viel Engagement und Herzblut wurde die Berglodge geplant, gebaut und eingerichtet. Stein, Holz und Lehm sind die Hauptmaterialien. Daneben entstand 2020 noch ein Tiny-House. Hoch über dem Schamsertal liegt die Pension mitten im Naturpark Beverin.
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